IGNV - Interessengemeinschaft Neuenkirchen-Vörden

"Es kommt nicht darauf an, wie der Wind weht sondern wie die Segel gesetzt werden"

Kläranlage Neuenkirchen-Vörden

 

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Besichtigung der kommunalen Kläranlage Neuenkirchen-Vörden

Bericht von dem Besichtigungsevent der IGNV vom 27.10.2018

von Heinrich-Bernhard Münzebrock

    nachdem sich Herr Philipp Punte, Leiter der Kläranlage Neuenkirchen, vorgestellt und die Teilnehmer begrüßt hatte, startete der Rundgang durch die o.g. Anlage. Herr Punte gab zunächst einen Überblick über die Leistungsfähigkeit der Anlage: täglich fallen ca. 1.800-2.000 m³ Abwasser aus dem Gemeindegebiet und dem Niedersachsenpark an. Das Aufkommen aus dem Niedersachsenpark bezeichnete er als gering. 40 - 45 % der Abwässer stammen aus den fleischverarbeitenden Betrieben wie Reinert und Herta. 15 große und 250 kleine Pumpstationen sorgen für den Ab- und Weitertransport der Abwässer zur Kläranlage. Die dafür notwendigen Druckleitungen werden zu 100 % von der Kommune betreut. Die Anlage hat eine Kapazität für 28.000 Einwohner. Z. Zt. liegt das tägliche Volumen, Abwasseraufkommen der fleischverarbeitenden Betriebe umgerechnet auf Einwohner, bei ca. 16.000 Einwohner. Der Strombedarf der gesamten Anlage liegt bei ca. 40-50.000 KWH je Monat. Die Werte des geklärten Wassers, dass in die Aue eingeleitet wird, sind sehr gut und unterschreiten die Richtwerte bei weitem. Der aktuelle Wert der kommunalen Anlage liegt bei ca. 9 Mio. Euro.

    Ein großes Problem sind Feucht- Hygienetücher, die nach der Benutzung den Weg in die Anlage nehmen. Zunächst verstopfen sie die Pumpstationen, wodurch immer wieder Störungen auftreten. Auch im Bereich der Kläranlage sorgen sie für betriebliche Ausfälle. Diese und weitere anfallende Feststoffe werden im Bereich der Annahme separiert. Diese Abfälle landen in der Deponie Tonnenmoor, Vechta. Zusätzlich befindet sich auf dem Gelände ein 5 mtr. tiefer Sandfang (Sandklassierer), um auch dieses Material herauszufiltern. Danach gelangt die vor gereinigte Masse in ein 4.500 m³ großes Belebungsbecken. Dort wird mit Hilfe von diversen Bakterienstämmen die Klärung des Abwassers vollzogen. Hierfür sind mehrere große Belüftungsaggregate vorhanden. Diese wurden in diesem Jahr mit einem Investitionsvolumen von 140.000 Euro erneuert. In dem Belüftungsbecken sind einige Belüftungsgitter in VA4 Ausführung vorhanden. Die Standzeit der Belüftungseinrichtung beträgt ca. 7-10 Jahre. Zum Abschluss der Klärung folgt ein Absetzbecken. Dort setzen sich noch vorhandene Schwebeteilchen nach Unten ab. Im oberen Bereich fließt das saubere Wasser, durch einen Edelstahlring, der wie eine Krone gezackt ist, in eine geflieste Rinne und in den Vorfluter. Hier wurde, bei der letzten Inspektion und Reparatur im Oktober 2018, festgestellt, dass die Aufhängung des Edelstahlrings kaum noch vorhanden ist und eine dringende Erneuerung ansteht. Hierfür müssen zeitnah Mittel bereitgestellt werden um den störungsfreien Betrieb zu gewährleisten.

    Zum Abschluss gewährte uns Herr Punte noch einen Blick in die Steuerzentrale der Anlage. Auch dort ist man auf dem neuesten Stand. Alle Vorgänge in der Anlage werden vom Rechner gesteuert und auf LED Bildschirmen dargestellt. Dazu musste in den vergangenen Jahren einiges in die Steuerungen investiert werden. Im Zuge dieser Maßnahme wurde auch die gesamte Elektrik erneuert. Im Falle einer Störung erfolgt unverzüglich die Alarmierung auf dem Smartphone. Alles in allem ist die Kläranlage sehr gut aufgestellt und für die Zukunft gerüstet. Abschließend bedankten wir uns sehr herzlich für die sehr informative und umfangreiche Führung durch die Anlage. Auch unser Bürgermeister, Herr Ansgar Brockmann, der die Führung begleitetete, sprach Herrn Punte seinen Dank aus. H.B.M.