Erneuerbare Energien 11 / 2024
Hier finden Sie alle Daten, Fakten und Wissenswertes zum Thema Energie im privaten Bereich (Haushalt). Ich stelle Ihnen verschiedene Modelle vor, angefangen bei einer PV Anlage zur Eigenversorgung ohne Speicher, PV Anlage zur Autarkie incl. Speicher, Wärmepumpe usw.. Dazu kommen diverse Links zu der Thematik. Bei Bedarf erstelle ich Ihnen eine Prognose für Ihre neue PV-Anlage:
Achtung - Ab dem 01.01.2025 gelten neue Vorschriften in Bezug auf neue und alte PV - Anlagen
Für neue Anlagen, die ab dem 01.01.2025 ans Netz gehen, gilt in den nächsten 3 Jahren, dass die Grenze für eine feste Einspeisevergütung abgesenkt wird. 2025 wird sie auf 75 kWp, 2026 auf 50 kWp und 2027 auf 25 kWp gesenkt. Größere Anlagen sind auf die Direktvermarktung angewiesen. Dazu kommt, dass alle neuen Anlagen mit einer Größe von mehr als 2 kWP, ab diesem Zeitpunkt, mit einem Rundsteuerempfänger ausgestattet werden müssen, damit sie der Netzbetreiber bei Bedarf abregeln kann. Für diese Zeit entfällt gleichzeitig die Einspeisevergütung.
Die Änderungen betreffen auch Altanlagen: im Rahmen der Änderung der Vorschriften soll die Wirkleistung auf 50 % begrenzt werden. Gerade für Anlagen mit Süd-Ausrichtung würde es einen erheblichen Verlust an Leistung bedeuten. Um Energieverluste zu vermeiden sollte man darüber nachdenken einen Speicher anzuschaffen, der in der Zeit des höchsten Stromaufkommens vom Dach, die überschüssige Energie speichert.
Wichtige Infos zum Solarpaket I (Balkonsolaranlagen)
Achtung: Für alle, für die ein Balkonkraftwerk nicht reicht, lohnt es sich, vor dem Kauf und der Installation einer PV-Anlage, eine Einspeisegenehmigung des Stromnetzbetreibers einzuholen. Es häufen sich Fälle wonach einzelne Netzbetreiber, trotz Verpflichtung, die Einspeisung verweigern weil u. a. das Stromnetz überlastet ist.
Bericht Report Mainz über unseriöse Firmen: hier
Wiso Test Beratung PV - Anlagen vom 29.01.2024: hier
Achtung: immer wieder werden Wärmepumpen incl. PV Anlage angeboten. Dabei ist zu beachten, dass eine PV-Anlage im Winter nur einen Bruchteil ihrer Leistung bringt und der Strom für die Wärmepumpe, trotz PV-Anlage, in den meisten Fällen aus dem Stromnetz gezogen werden muss. Dabei fallen im Winter ca. 2/3 tel des Jahresstrombedarfs einer Wärmepumpe an.
Um ein klimaneutrales Deutschland zu erreichen, müssen wir genau ausloten und abstimmen was machbar ist- oder nicht. Regenerative Energie kann und muss in Zukunft den größten Teil unserer Stromversorgung sichern. Zusätzlich benötigen wir moderne, effektive und schnell regelbare Gaskraftwerke um Stromschwankungen durch Wettereinflüsse und den Tag/Nacht Rhythmus der Wind- und Solaranlagen aufzufangen und auszugleichen. Wichtig ist hierbei auch, dass die alten Anlagen, deren Einspeisevergütung ausläuft, weiter ins Netz einspeisen dürfen. Eine Alternative ist die Nutzung der Anlage zur Eigenversorgung mit Strom. Der Rückbau ist hier keine gute Lösung. Außerdem muss die Speicherung der nicht eingespeisten Energie zum Normalfall werden. Nur so kann man eine Kontinuität der Stromversorgung erreichen. Aktuell werden Windkraft- und Solaranlagen zeitweise, trotz Wind und Sonne, ausgebremst und abgeschaltet. Der Grund liegt in den Kohlekraftwerken, in unserem Land, die man nicht zeitnah abregeln kann. Das ist das erste Problem. Das zweite Problem liegt darin, dass Anlagenbetreiber der Wind- und Solaranlagen auch für nicht gelieferten Strom die volle Einspeisevergütung erhalten. Dadurch und durch andere Einflüsse zahlen wir in Deutschland z. Zt. den höchsten Strompreis mit steigender Tendenz. Um das zu verhindern, gibt es für die privaten Haushalte gute Alternativen die Kosten zu minimieren und gleichzeitig den CO² Ausstoß zu senken:
So sind z. B. Photovoltaikanlagen, auf den Dächern unserer Eigenheime oder Mehrfamilienhäuser, mit- oder ohne angedockte Stromspeicher eine Möglichkeit die Kosten zu senken. Hier steigt die Wirtschaftlichkeit mit der Höhe des jährlichen Stromverbrauchs. Grundsätzlich wäre die Anbindung eines E-Autos und einer Warmwasserwärmepumpe an die PV - Anlage ideal um eine möglichst hohe Einsparung der jährlichen Stromkosten und somit Amortisierung der Anlage zu erreichen. Zusätzlich bieten einige Hersteller ein Notstromsystem an, dass bei einem Stromausfall die Stromversorgung im Haus übernimmt. Das Ganze ist jedoch in Abhängigkeit von der zur Verfügung stehenden Dachfläche und Kapital zu sehen.
In einer Zeit steigender Energiekosten sollte jeder Eigenheimbesitzer eine Eigenversorgung durch Solarstrom anstreben. Aktuell lohnt es sich jedoch nur bedingt das Dach vollzumachen. Bei Kosten von mehr als 1.500 Euro je kWp und einer Einspeisevergütung von 7.2 Cent je kWh muss man schon genau rechnen. Eines ist jedoch sicher: je größer die Anlage desto niedriger die Kosten pro kWp. Aktuell liegen hier 200 - 300 Euro pro kWp zwischen einer 10 kWp und einer 20 kWp Anlage. Sinnvoll ist dieses Vorgehen aber nur bei einer Süd- oder Ost oder Westausrichtung. Sonst kann eine PV-Anlage schnell zu einem teuren Hobby werden. Durch diese Konstellation kann man ca. 30 - 40 % des Stromverbrauchs durch PV-Strom ersetzen. Der Rest wird in das Stromnetz eingespeist. Die Einspeisevergütung für eine Anlage bis 10 kWp liegt aktuell bei 8,11 Cent/kWh und fällt, je nach Anschaffungsdatum, alle halbe Jahr um 1 %. Achtung: Es ist durchaus sinnvoll die Größe der PV Anlage an den zukünftigen Verbrauch anzupassen. Stromverbrauch x 1,5 / 1000. Eine zu groß dimensionierte Anlage kann schnell zu einem Hobby werden. Darin enthalten ist auch der Wechselrichter, der den Gleichstrom vom Dach in Wechselstrom 1 oder 3 phasig umwandelt und in die Hausverteilung einspeist. Der Trend, für alle die einen Speicher planen, geht eindeutig zum Hybrid-Wechselrichter. Der Vorteil liegt darin begründet, dass ein Hybrid-Wechselrichter einen besseren Wirkungsgrad und damit weniger Verluste hat, da die Energie vom Dach nur 1 mal statt 2 mal umgewandelt wird. Falls sie die Nutzung eines Speichers grundsätzlich ausschließen reicht ein normaler 3 phasiger Wechselrichter. Dadurch kann man einige Euro sparen.
Um mehr Strom vom Dach zu nutzen und den Selbstversorgungsgrad (Autarkie) von 35 % auf 70-80 % zu steigern benötigt man zusätzlich Stromspeicher. Hier gibt es z. Zt., wie bei den Solaranlagen, viele Anbieter auf dem Markt. Ich persönlich bevorzuge LFP (Hochvolt - Eisenphosphatspeicher). Diese haben den Vorteil, dass sie bei einer Beschädigung, anders als NMC oder NMA Speicher, nicht explosiv und brandgefährlich reagieren und langlebiger sind. Außerdem enthalten sie kein Kobalt. Die Größe der Speicher errechnet sich nach dem jährlichen Stromverbrauch. Um eine hohe Wirtschaftlichkeit zu erreichen reicht in den meisten Fällen das 1,5 fache des jährlichen Strombedarfs / 1000. Für eine Familie mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh im Jahr reicht somit eine Speichergröße um 7,5 kWh. Achtung: für den Betrieb einer Wärmepumpe ist ein Speicher irrelevant. Ein weiterer wichtiger Baustein, in ihrer Hausverteilung, ist der Energiemanager. Dieser steuert das gesamte System. Er sorgt dafür, dass ihr Haushalt immer vorrangig mit Solarstrom versorgt wird. Wenn darüber hinaus Solarstrom zur Verfügung steht oder der Haushalt gerade wenig Energie benötigt, leitet er den überschüssigen Solarstrom in die Batterie (Speicher). Erst wenn die Batterie komplett geladen- und kein Strom für ein E-Auto genutzt werden kann, speist er den überschüssigen Strom ins Netz. Falls kein- oder nur wenig Solarstrom aus der PV Anlage zur Verfügung steht, wird die Energie aus dem Speicher genutzt. Der Bezug aus dem Netz steht dabei immer an letzter Stelle. Der Manager kann noch viel mehr: er kann z. B. ihre Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Spülmaschine, ihre Wallbox (E-Auto laden) oder auch einen Heizstab zur Warmwasser-Erzeugung steuern. Durch eine Internet-Anbindung hat er jederzeit die Sonnenstunden im Blick und setzt die Geräte entsprechend ein. Die Kosten für Speicher liegen z. Zt. bei ca. 750 - 1000 Euro je kWh. Bitte beachten Sie, dass einige Bundesländer Zuschüsse auf PV und /oder Speicher anbieten. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit eine Notstromversorgung für ihren Haushalt zu integrieren. Diese schaltet, bei Netzausfall, automatisch 3 phasig auf die Stromversorgung aus der Solaranlage und Speicher um, damit Ihre Stromversorgung ohne Unterbrechung gewährleistet ist. Dabei ist zu beachten, dass der Wechselrichter Notstrom (3phasig)- und Schwarzstartfähig ist. Schwarzstartfähig bedeutet, dass die Solaranlage auf dem Dach, auch bei einem Netzausfall, Energie liefert um den Haushalt zu versorgen und den Speicher aufzuladen.
Einige Firmen rechnen ihren "Kunden" vor, dass eine größer dimensionierte PV Anlage oder Speicher sinnvoll sei. Anhand dieses Online-Rechners, zur Berechnung der Rentabilität einer Solaranlage, sehen Sie, dass sich eine zu groß dimensionierte PV Anlage oder größerer Speicher eher nachteilig auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt. Eine Autarkie von 70-75 % ist oft wirtschaftlicher als eine teuer erkaufte Autarkie von 80 % oder mehr. Sie sehen anhand des Rechners, dass mit zunehmender Anlagen- oder Speichergröße die Autarkie (Unabhängigkeit) kaum noch zunimmt. Dazu hat die HTW Berlin, in ihrem neuen Ratgeber für Speichertechnologie, eine Grafik veröffentlicht.
Ein paar Anmerkungen zum Thema Heizung: die Politik hat vor ein paar Wochen den Einbau und Austausch von Heizungen neu definiert. In Neubauten sind ab dem 01.01.2024 nur noch Wärmepumpen zulässig. Für Altbauten gilt, dass eine vorhandene fossile Heizung in Betrieb bleiben kann. Erst wenn es keine Ersatzteile mehr gibt und der Austausch unumgänglich ist, muss eine Heizung mit einem Anteil von mindestens 60 % regenerativer Energie installiert werden. Ob man eine Wärmepumpe installiert bleibt jedem selbst überlassen. Für Gebäude, die nur eingeschränkt für eine Wärmepumpe geeignet sind, gibt es die Hybridlösung, neue Gasbrennwerttherme plus etwas kleiner dimensionierte Wärmepumpe. In Zeiten hohen Wärmebedarfs kann dann die Gastherme zugeschaltet werden. Sie sollte jedoch H² (Wasserstoff) ready sein. Dabei muss man aber einiges beachten: z. Zt. sind 3 - 4 verschiedene Wärmepumpen Modelle auf dem Markt. Die Luft / Wasser Wärmepumpen sind dabei die unwirtschaftlichsten. Diese Anlagen bestehen aus Außeneinheit und einer Steuerung im Innenbereich. Die Jahresarbeitszahl (wieviel Wärme erhalte ich aus 1 kWh Strom) liegt dabei zwischen 3 und 4. Eine Fussbodenheizung ist dabei vorteilhaft, aber keine Vorraussetzung. Eine Wärmepumpe mit Erdwärme hat den Vorteil, dass die Temperatur für die Nutzung der Anlage immer gleich bleibt und keine Heizpatrone zum Einsatz kommt. Um die Kosten zu senken, gibt es noch die Möglichkeit der Anbindung der PV Anlage an die Heizungsanlage. Dabei tritt jedoch ein weiteres Problem auf: in Zeiten des höchsten Wärmebedarfs, im Winter, bringt die PV Anlage nur wenig. Das bedeutet, dass in dieser Zeit in der Regel 2/3 tel des Stroms für die Wärmepumpe aus dem Netz gezogen werden muss. Achtung: eine Wärmepumpe im Altbau ist nur sinnvoll und wirtschaftlich wenn Ihre Heizungsanlage mit einer Vorlauftemperatur unter 55 Grad läuft und Sie sich dabei wohlfühlen. Ansonsten bleibt Ihnen nur die energetische Sanierung und / oder der Austausch einiger Heizkörper. Dazu kommt, dass der Einbau von Pufferspeichern aktuell hinterfragt wird, weil es dabei zu Wärmeverlusten und zusätzliche Kosten kommen kann. Dazu informieren Sie sich bitte bei Ihrem Installateur des Vertrauen.
Es gibt viel zu beachten. Bitte informieren Sie sich an neutralen Stellen, damit Sie eine ehrliche Auskunft erhalten.
Hier noch einige Videos aus für mich zuverlässigen Quellen zu dem Thema Wärmepumpe:
Ein Video zeigt den Test unterschiedlicher Wärmepumpen und was man bei einer Wärmepumpe im Altbau beachten muss.
Ein weiteres Video befasst sich mit der Thematik Pufferspeicher: sinnvoll oder nicht --->
Wenn Sie Interesse haben, erstelle ich eine Planung für ihre neue PV-Anlage, zugeschnitten auf den aktuellen und zukünftigen Stromverbrauch. Zusätzlich biete ich Ihnen eine kostenlose und unverbindliche wirtschaftliche Prognose für Ihre Wunsch-Anlage an. Für mich ist es sehr wichtig, dass Sie als Neueinsteiger eine ehrliche Beratung erhalten. Man kann vieles falsch machen. Das möchte ich vermeiden. Eine PV Anlage sollte eine sinnvolle Investition sein, die einem jeden Tag ein gutes Gefühl gibt. Einen Erfassungsbogen finden Sie im unteren Bereich dieser Seite.
Hier noch ein paar Links und Dateien zu den o.g. Themen: (einfach anklicken)
Diagramm Dachausrichtung u. Neigung Berechnung der möglichen Solar Erträge an ihrem Standort (PVGIS) Kommentar zum Thema Wärmepumpe |
Neu - wertvolle Tipps der HTW in Berlin: Stromspeicher Inspektion 2024
E.M.S Sun Control - meine Empfehlung wenn Sie eine Anlage installieren möchten
Solarrechner der Verbraucherzentrale NRW
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